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Ein guter Ort zum Sterben

Michaelis Hospiz für Hildesheim in Planung / Trägergesellschaft gegründet

Noch gibt es keinen Ort, aber einen Namen: „Michaelis Hospiz“. So wird die stationäre Einrichtung für die Begleitung von sterbenden Menschen in Hildesheim heißen. Dafür wurde jetzt eine Trägergesellschaft gegründet: die Michaelis Hospiz gGmbH.

Unstrittig ist, dass ein Hospiz in Hildesheim notwendig ist: „Wir erfahren über die Pflege und die Palliativstation des St. Bernward Krankenhauses immer wieder, dass Plätze in einem Hospiz benötigt werden“, erklärt Dr. John G. Coughlan, der als Geschäftsführer der Trägergesellschaft eingesetzt worden ist. Gesellschafter der Michaelis Hospiz gGmbH sind das St. Bernward Krankenhaus, die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, der Caritasverband für die Diözese Hildesheim und der Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim.

Achim Eng (Diözesancaritasverband), Dr. John G. Coughlan (Caritasverband für Stadt und Landkreis Hildesheim), Schwester M. Teresa Slaby (Vinzentinerinnen) und Stefan Fischer (St. Bernward Krankenhaus) wollen ein Hospiz in Hildesheim verwirklichen. Foto: Pohlmann/Caritas
Achim Eng, Dr. John G. Coughlan, Schwester M. Teresa Slaby und Stefan Fischer wollen ein Hospiz in Hildesheim verwirklichen.

„Es ist ein Hospiz für alle“, sagt die Generaloberin der Vinzentinerinnen, Schwester M. Teresa Slaby. Eine Aufnahme erfolge aus fachlichen-medizinischen Gründen, nicht nach Konfession oder Religion.  

Zehn Plätze sollen in der Einrichtung zur Verfügung stehen: „Das ist eine gesunde Größe für ein Hospiz in Hildesheim“ betont Stefan Fischer, Geschäftsführer des St. Bernward Krankenhauses. Kalkuliert wird mit Kosten für den Bau in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Einen Investitionskostenzuschuss für das Hospiz gibt es in Niedersachsen nicht. „Die Finanzierung wird Aufgabe der Trägergesellschaft sein“, erläutert Fischer.

Das Hospiz soll zentral liegen, um für Angehörige gut erreichbar zu sein. „Wir wollen aber auch mitten in die Stadt, um deutlich zu machen, dass der Tod zum Leben gehört“, sagt Diözesancaritasdirektor Achim Eng. Im Blick der Verantwortlichen sind verschiedene Standorte auf Kirchengrundstücken.

Großzügige Zimmer, einen Gemeinschaftsbereich, eine Küche für gemeinsame Mahlzeiten, ein ansprechendes Außengelände für den Zugang zur frischen Luft, Sozialräume sowie Parkplätze sind spezielle Anforderungen an ein Hospiz. Daher müsse die Einrichtung neu gebaut werden: „Es ist eine große Aufgabe, wirtschaftlich uninteressant, aber menschlich notwendig“, betont Coughlan. Sterbende zu begleiten sei ein wichtiges Anliegen: „Wir werden das jetzt in die Tat umsetzen.“ Genauere Planungen erfolgen, wenn die Standortfrage geklärt ist.  Eine Eröffnung des Michaelis Hospizes ist für 2022 angestrebt.

Etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dann im Hospiz arbeiten. „Und sie brauchen Unterstützung von Ehrenamtlichen“, erläutert Schwester M. Teresa Slaby. Die Verantwortlichen setzen dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit den Hospizvereinen, Palliativärzten, ambulanten Diensten und den Palliativstationen und haben sie frühzeitig in die Überlegungen eingebunden. Gespräche gibt es auch mit der evangelischen Kirche: „Wir wollen eine ökumenische Ausrichtung“, sagt Coughlan. Das werde auch im Namen deutlich: „Michaelis Hospiz steht für Hildesheim und Ökumene.“